Du-Botschaften

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Du-Botschaften – was steckt dahinter?

Eine Hand die auf etwas/jemanden zeigt

Jeder kennt sie, die Du-Botschaften. Doch was steckt dahinter, was passiert mit uns, wenn wir das hören, oder was kommt bei dem Gesprächspartner an, wenn wir sie benutzen?

Besonders in Konflikten bewirken Du-Botschaften eine Verhärtung der ‚Fronten‘ („Du kommst immer zu spät!„) und erschwert eine Lösung. Natürlich gibt es auch positiv Klingende („Du, ich mag dich total gerne.“), aber darum soll es jetzt nicht gehen.

Unterscheiden können wir auch offene, versteckte und verkleidete Du-Botschaften, dazu später einige Beispiele. Im Übrigen macht es hier keinen Unterschied, ob wir jemanden duzen oder siezen („Sie kommen immer zu spät!„).

Die einfachste Möglichkeit einer Vermeidung sind die sogenannten Ich-Botschaften, d.h. mit etwas Zeit und Übung, kann ich trainieren die Ich-Variante anzuwenden und so angemessen in Konfliktsituationen zu reagieren. Das geht nicht von heute auf morgen, erlernte Verhaltensmuster lassen sich nicht einfach abstreifen, aber es ist wirklich lohnenswert, sich damit auseinanderzusetzen.

Der Sinn bei der Verwendung der Ich-Botschaften ist es, seine eigenen Gefühle direkt zum Ausdruck zu bringen und den ‚Ball‘ nicht an seinen Gesprächspartner weiterzugeben. So lässt sich vermeiden, dass die andere Person ’nur‘ die Kritik wahrnimmt und fördert die Deeskalation, denn der Sprecher hat ja ein Problem, nicht der Angesprochene.

Im Kontext dieser Du-Botschaften ist es auch sinnvoll, sich noch einmal das Vier-Seiten-Modell ins Gedächtnis zu rufen (was und wie sagen wir etwas und wie kommt es bei dem Anderen an).

Was können Du-Botschaften bewirken, selbst wenn dies nicht beabsichtigt ist:

  • Das Selbstwertgefühl der angesprochenen Person mindern
  • Schuldgefühle hervorrufen
  • Widerstand provozieren
  • verletzen
  • als Bestrafung empfunden werden
  • als Ablehnung oder Tadel empfunden werden
  • ungewünschte Gegenreaktion erzeugen

Wie wirken Ich-Botschaften auf den Gesprächspartner:

  • Sie schaffen Akzeptanz und Vertrauen – das Verwenden von Ich-Botschaften führt dazu, dass auch der Gesprächspartner diese anwendet.
  • Es entsteht ein Klima der Offenheit.
  • Sie entschärfen festgefahrene Situationen.
  • Es lassen sich Abwehrreaktionen vermeiden.

Wie oben bereits erwähnt, gibt es auch verkleidete bzw. versteckte Du-Botschaften. Hier jeweils ein Beispiel:

  • Ich finde, dass du sich unmöglich verhalten hast!“ – auch wenn hier ein ‚ich‘ zu finden ist, handelt es sich um eine klare Du-Botschaft.
  • Das ist völliger Blödsinn!“ – hier steht in Wirklichkeit „Du redest völligen Blödsinn!“ und gehört zu den sogenannten Killerphrasen (Totschlagargument).

Des Weiteren müssen wir bei Ich-Botschaften differenzieren, diese können, in Abhängigkeit von der Person, auch auf übersteigerten Egoismus hindeuten, ist also immer Fall bezogen.

Viel Erfolg beim Üben und anwenden!

Weitere Artikel, die mit diesem Artikel in Zusammenhang zu bringen sind: „Allgemeines zur Kommunikation“, „Das Eisberg-Modell“, „Die Macht der Worte“ und die „Die Transaktions-Analyse“.

Bild von Gerd Altmann / PIXELIO

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